Schnoorviertel – Bremens ältestes Viertel

Eine Reise in die Vergangenheit mit maritimem Flair

Mit seinen engen Gassen, schiefen Häusern und charmanten Lädchen ist das Schnoorviertel in Bremen ein Ort wie aus dem Bilderbuch. Eingebettet in die historische Altstadt, zieht dieses Viertel mit seiner einzigartigen Atmosphäre jedes Jahr unzählige Besucher in seinen Bann. Ein Ausflug hierher fühlt sich an wie eine Reise in eine andere Zeit, bei der man Geschichte, Kunsthandwerk und Kulinarik auf kleinstem Raum entdecken kann.

Der Name „Schnoor“ stammt aus dem Plattdeutschen und bedeutet „Schnur“. Er verweist auf die ursprüngliche Funktion des Viertels, das einst von Handwerkern und Seefahrern bewohnt wurde, die hier Schiffsseile und Taue herstellten. Heute ist das Viertel ein lebendiges Freilichtmuseum, das seinen mittelalterlichen Charakter bewahrt hat.

Beim Schlendern durch die schmalen, verwinkelten Gassen fühlt man sich sofort in die Vergangenheit zurückversetzt. Die Fachwerkhäuser, die größtenteils aus dem 15. und 16. Jahrhundert stammen, sind liebevoll restauriert und strahlen eine heimelige Gemütlichkeit aus. Jedes Haus erzählt eine eigene Geschichte, und hinter vielen Fassaden verbergen sich kleine Museen, Galerien oder kunsthandwerkliche Werkstätten.

Ein Paradies für Kunsthandwerk und Kreativität

Das Schnoorviertel ist ein Eldorado für alle, die das Besondere suchen. Hier reihen sich kleine Läden wie Perlen auf einer Schnur – von Goldschmieden über Töpfereien bis hin zu Buchbindereien findet man alles, was das Herz begehrt. Besonders beliebt sind die individuell gestalteten Souvenirs, die mit viel Liebe und oft in Handarbeit gefertigt werden.

Auch Kunstliebhaber kommen voll auf ihre Kosten. In den zahlreichen Galerien gibt es Werke regionaler Künstler zu entdecken, die perfekt den Charme und die Geschichte des Viertels einfangen. Viele Künstler lassen sich direkt bei ihrer Arbeit über die Schulter schauen, was den Besuch zu einem interaktiven Erlebnis macht.

Wer durch die engen Gassen des Schnoorviertels schlendert, wird schnell von verlockenden Düften umhüllt. Zahlreiche kleine Cafés, urige Kneipen und gemütliche Restaurants laden zum Verweilen ein. Von traditioneller Bremer Küche bis hin zu internationalen Spezialitäten ist für jeden Geschmack etwas dabei.

Besonders empfehlenswert ist ein Stück Bremer Klaben, ein traditionelles Hefegebäck mit Rosinen, das in den Cafés des Viertels frisch gebacken angeboten wird. Dazu passt eine Tasse Kaffee, die man in einem der romantischen Innenhöfe oder direkt an der Gasse genießen kann. Abends verwandelt sich das Schnoorviertel in einen Ort voller Gemütlichkeit, wenn die Lichter der Laternen die Kopfsteinpflasterstraßen in warmes Licht tauchen.

Ein Ort voller Geschichten und Legenden

Das Schnoorviertel hat nicht nur Geschichte, sondern auch viele Geschichten zu bieten. Zahlreiche Legenden ranken sich um die alten Häuser und ihre Bewohner. Besonders beliebt ist die Sage vom „Bremer Loch“, einer unscheinbaren Öffnung im Boden, in die Besucher Münzen werfen können. Jede Münze ist einem Bremer Stadtmusikanten zugeordnet, und beim Einwurf erklingt das passende Tiergeräusch. Ein Vergnügen für Groß und Klein!

Ein weiteres Highlight ist das kleine Theater im Schnoor, das regelmäßig Stücke in intimer Atmosphäre aufführt. Hier kann man nicht nur klassische und moderne Dramen erleben, sondern auch humorvolle Eigenproduktionen, die oft einen Bezug zur Geschichte des Viertels haben.

Tipps für einen perfekten Ausflug

Das Schnoorviertel ist mit seiner zentralen Lage in der Bremer Altstadt leicht zu erreichen. Für einen gelungenen Ausflug sollte man sich genügend Zeit nehmen, um die kleinen Details und versteckten Ecken zu entdecken. Es lohnt sich, abseits der Hauptgassen zu schlendern, wo man oft auf weniger bekannte, aber ebenso charmante Plätze stößt.

Fotografen werden das Viertel lieben, denn die verwinkelten Straßen, die bunten Häuser und die kleinen Schilder und Dekorationen bieten unzählige Motive. Frühaufsteher haben die Chance, das Viertel in aller Ruhe zu erkunden, bevor die Touristenströme einsetzen.

Ob bei strahlendem Sonnenschein oder bei typisch norddeutschem Nieselregen – das Schnoorviertel hat immer seinen Reiz. Bei gutem Wetter kann man in einem der Straßencafés das bunte Treiben beobachten, während die kleinen Läden und Museen einen willkommenen Rückzugsort bei Regen bieten. Besonders zur Weihnachtszeit verwandelt sich das Viertel in ein Winterwunderland, das mit stimmungsvoller Beleuchtung und festlicher Dekoration verzaubert.


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